Im Dezember 2020 hatte ich meinen ersten Launch. Mit einer 5-Tages-Challenge habe ich zum ersten Mal mein Gruppencoaching Agile Change Mastery gelauncht. Seitdem ist viel passiert, mit vielen Höhen und Tiefen und noch viel mehr Lernerfahrungen.

In diesem Beitrag teile ich die 5 Dinge, die ich aus meinen Launches gelernt habe.

5 Dinge, die ich aus meinen Launches gelernt habe – und warum Launchen an Corporates nicht ganz so einfach ist…

Ich bin Unternehmensberaterin und als solches Expertin für Innovation und Agilität. Also sollte es Ende 2020 auch ein Onlinekurs bzw. Coachingprogramm in diesem Bereich sein. Gesagt getan. Nachdem ich bei Katharina Lewald das Launchen mit einer 5-Tages-Challenge gelernt habe, ging es an die Umsetzung.

Anfang Dezember 2020 führte ich meine erste 5-Tages-Challenge unter dem Titel „Widerstände im Change – wie du sie erkennst und abbaust“.

Jeden Tag gab es morgens eine E-Mail mit der Aufgabe. Um 19 Uhr einen Workshop zur Tagesaufgabe.

Am Ende haben 5 Personen gekauft – 4 davon waren bestehende Kunden.

Den Kurs habe ich 2021 noch einmal gelauncht und weitere 4 Neukunden gewonnen. Ein weiteres Programm – die Business Agility Mastery – launchte ich zweimal mit 8 Teilnehmern insgesamt. Das klingt wenig und in der Onlinekurs-Welt ist das auch wirklich nicht viel. So viele Onlinecoaches sprechen von 6- oder sogar 7-stelligen Launches. Bei mir waren es gerade knappe 10.000 Euro. In meinem nächsten Blogbeitrag, erfährst du dann auch, warum Launchen an Führungskräfte und Mitarbeiter von Unternehmen nicht ganz so einfach ist und ich beantworte die Frage ob es sich lohnt oder du doch auf Launchen verzichten solltest.

In diesem Beitrag möchte ich jedoch meine 5 Lernerfahrungen mit dir teilen.

Learning 1: Kenne deine Zielgruppe ganz genau – Warum du zwischen Buyer, User und Payer unterscheiden solltest

Seit 2012 begleite ich mittelständische und größere Unternehmen. Trainings, Workshops, Beratungen und Coachings stehen seitdem auf meiner Liste. Auch Vorträge halte ich regelmäßig.

Meine Kunden, also die Auftraggeber reichen von HR (für Trainings) hin zu Geschäftsführern und Vorständen (für Beratungen). Sie sind jedoch meist nicht die User, also Konsumenten des Angebots. Arbeiten tu ich meistens mit Führungskräften des mittleren Managements und/oder Mitarbeitern.

Bis zu meinem ersten Launch dachte ich, dass ich meine Zielgruppe gut kenne. Doch die Zielgruppe des Launches waren nicht die Unternehmen – sondern Privatpersonen. Sie waren Buyer, User und Payer in einer Person, d.h. sie haben sich den Kurs ausgesucht, daran teilgenommen und sollen auch noch selbst dafür bezahlen – ganz im Gegensatz zu Trainings, die sie von ihrer Firma bezahlt bekommen.

Die Teilnehmer meiner Challenge waren als Privatpersonen dabei. Sie haben ihre Freizeit mit meiner Challenge verbracht. Sie haben ihre privaten E-Mail Adressen angegeben, um sich anzumelden.

Und ich hatte immer die Unternehmens-Brille auf – wenn ich über die Inhalte der Challenge, als auch vom Nutzen durch das Programm sprach.

Denn was viele wollen und auch von Studien bestätigt wird: Sie wollen eine berufliche Weiterqualifizierung. Sie wollen ein Zertifikat oder sogar eine Zertifzierung, mit der sie sich für einen neuen Job oder eine bessere Position bewerben können.

Das ist auch der Grund, warum der Lehrgang „Agile Coach mit ISO Zertifizierung“ gut läuft. Die Teilnehmer erhalten eine Zertifizierung und können sich so für ein sehr gefragtes Berufsbild qualifizieren. Siehe dazu auch mein fünftes Learning.

Mein Tipp: Wenn du an Privatpersonen – also wie in meinem Fall an Führungskräfte und Mitarbeiter – launchen möchtest, dann hebe ihre persönlichen Schmerzpunkte und Wünsche hervor. Was hat die Privatperson XY davon?

Verena, eine der ersten Teilnehmerinnen, beispielsweise meinte: „Es hat gut getan zu sehen, dass ich nicht allein mit den Problemen in Veränderungsprozessen bin. Auch anderen geht es so. Ich bin okay.“

Learning 2: Private E-Mail Adressen werden nicht so oft abgerufen

Meine E-Mail Öffnungsquote war gering. Lediglich 20 % aller angemeldeten Teilnehmer hat die E-Mails zur Challenge gelesen.

Ich dachte: okay, vielleicht sind die Betreffzeilen schlecht und wenig ansprechend. Vielleicht interessiert es sie doch nicht.

Also habe ich Tests durchgeführt mit verschiedenen Betreffzeilen, aber es änderte sich nichts.

Und um ehrlich zu sein, dachte ich: Warum melden sich die Menschen an, wenn sie dann doch nicht teilnehmen?

Also habe ich einige der Teilnehmer angeschrieben – über E-Mail und über soziale Medien, wie Facebook und LinkedIn. Ich habe sie um ein kurzes Feedback gebeten und wollte wissen, warum sie meine E-Mails nicht öffnen.

In rund 70% der Fälle kam: „Oh, das Mail habe ich gar nicht gesehen.“ Also habe ich tiefer gegraben und herausgefunden: Die Teilnehmer verwenden Hotmail und Gmail Adressen, die sie für Newsletter, Gewinnspiele etc nutzen. Manche rufen die E-Mails nur 1x pro Woche oder sogar 1x pro Monat ab und löschen dann alle Mails, die im Posteingang sind – ohne zu lesen.

Mein Tipp: E-Mail Marketing ist wichtig und ich nutze es weiterhin. Teste auch verschiedene Betreffzeilen. Und doch sei dir bewusst, dass du auch andere Kanäle brauchst. In der Corporate Welt meistens LinkedIn oder Xing. So erreichst du deine Kunden einfacher und bei guten Beiträgen bekommst du sofort Rückmeldungen.

Learning 3: Zu viel Mehrwert führt zu Nicht-Kaufen

Kennst du auch den Tipp: Liefere so viel Mehrwert, wie möglich und schon kaufen die Kunden. Denn dann sehen sie, wie gut du bist und wollen mehr von dir. Gib alles kostenlos raus, was du hast.

Aber Hand aufs Herz: Sind alle, die guten Content posten, die richtig tolle Inhalte teilen, auch erfolgreich? Oder führt es nicht vielmehr dazu, dass sich Kunden denken: wow, toll. Danke, damit kann ich jetzt arbeiten und weitermachen. Jetzt brauche ich kein Training/Coaching mehr.

Genauso ist es mir auch gegangen. Ich habe in meinen Challenges alles gegeben. Konkrete Tools, Tipps und meine Vorgehensweisen geteilt. Feedback: Wow, super Inhalte. Danke dir.

Gekauft? Fehlanzeige. Also habe ich nachgefragt und als Antwort erhalten, dass da so viel Inhalt war, dass sie jetzt mal selbst umsetzen und kein Coaching mehr brauchen.

Uff, das saß.

Mein Tipp: Ich selbst lerne gerade weg von all den How-To Inhalten zu kommen und mehr über das WARUM und WAS zu sprechen. Denn bevor Menschen neue Tools und Tipps anwenden, müssen sie das WARUM und WAS verstehen.

Überlege also, wie du Mehrwert in Form von AHA-Momenten liefern kannst – ohne gleich deine gesamte Expertise rauszugeben. Frameworks, Modelle und Methoden helfen dir dabei. In meinem kostenlosen Guide (siehe Seiten-Ende) erfährst du, warum du dein eigenes Framework für Launches verwenden solltest.

Learning 4: Facebook Gruppen funktionieren in der Corporate Welt nicht ganz so gut

Egal ob Launches mit Challenges, Bootcamps oder Webinaren durchgeführt werden – eine Facebook-Gruppe ist meistens dabei.

Dort tauschen sich die Launch-Teilnehmer aus und teilen ihre Ergebnisse.

Du kannst weitere Informationen teilen und sie immer wieder mit Content zu deinem Onlinekurs „füttern“.

Du kannst spontan live gehen, Interviews mit ehemaligen Kunden teilen und so viel mehr machen. Das Engagement im Launch steigt – wenn die Teilnehmer auch drinnen sind.

Meinen ersten Launch habe ich mit einer Facebook-Gruppe gemacht. Von rund 110 Challenge Teilnehmern waren 20 in der Facebook-Gruppe. Viele hatten kein Profil und wollten sich auch keines anlegen.

Im zweiten Launch habe ich eine LinkedIn Gruppe verwendet, dort sind jedoch die Funktionen eingeschränkt. Du kannst keine Lives machen… Selbst Céline Jemmet, LinkedIn Expertin, nutzt Facebook Gruppen für den Launch ihres LinkedIn Programms.

Danach habe ich versucht ohne einer Gruppe zu launchen. Damit musste ich alle Kundeninterviews und Lives in der Open Cart Phase über die E-Mail Liste bewerben. Das hat für mich leider nicht so gut funktioniert.

Also bin ich wieder zurück zur Facebook-Gruppe und habe Workbooks nur über die Gruppe angeboten, damit die Launch-Teilnehmer einfach mehr Motivation haben. Aber einige waren unzufrieden und haben sich gleich wieder abgemeldet.

Microsoft Teams für deinen Live-Launch?

Und so bin ich bei Microsoft Teams gelandet. Alle Teilnehmer meines Launches sind in ein Team eingeladen worden. 250 sind möglich. Nicht alle wollten das. Dort haben wir uns ausgetauscht, ich konnte spontan live gehen und auch immer wieder Nachrichten posten. Die Interaktion war hoch, da MS Teams der Zielgruppe bekannt ist.

Mein Tipp: Wenn du einen Live-Launch an Führungskräfte und Mitarbeiter startest, überlege welche Kanäle sie nutzen. Slack? WhatsApp? Facebook? LinkedIn? Ich empfehle immer auch eine Gruppe für die Interaktion zu wählen und dich nicht nur auf das Launch-Event und deine E-Mails zu verlassen. Probiere einfach aus und hole dir Feedback ein.

Learning 5: Launchen an bestehende Kunden

Bereits in meinem ersten Launch-Versuch haben 4 bestehende Kunden gekauft. Es waren Teilnehmer früherer Ausbildungen und Trainings bzw. aus Beratungsprojekten.

Auch in den nächsten Launches haben dann hauptsächlich bestehende Kunden gekauft. Also habe ich meinen Funnel nun komplett geändert.

Wie im ersten Learning schon berichtet, habe ich eine ISO Zertifizierte Ausbildung zum Zertifizierten Agile Coach. Agile Coaches sind aktuell sehr begehrt und können sich ihre Jobs aussuchen. Zweimal im Jahr führe ich daher ein solches Live-Onlinetraining durch – ohne viel Werbung und Tamtam. Lediglich Webseite und kostenlose Informationsgespräche. Kostet die Ausbildung doch 3.299 Euro netto + 595 Euro netto für die Zertifizierung.

Diese Teilnehmern biete ich regelmäßig meine Onlineprogramme als Weiterbildung an und teasere auch schon während der Zertifizierung diese Programme an.

Und sie buchen. Zusätzliche Plätze fülle ich dann über einen Live-Launch an.

Mein Tipp: Onlineprogramme sehe ich mittlerweile als Add-on für meine zertifizierte Ausbildung. Ich verkaufe die Angebote dann an ehemalige Teilnehmer und schreibe sie persönlich an, um sie über die nächsten Termine aufzuklären. Das mache ich mittlerweile schon 2-3 Monate vor Start. Nur so haben sie die Möglichkeit innerhalb des Unternehmens nach einer Kostenübernahme zu fragen. Ihr wisst ja, die Mühlen in Corporates mahlen langsam.

So, das waren meine 5 Learnings aus den Onlinekurs-Launches an Führungskräfte und Mitarbeiter aus mittelständischen und größeren Unternehmen.

Welches Learning hast du schon gemacht? Welcher Tipp hilft dir gerade weiter?

Alles Liebe,

Bianca

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